13. Marler Medienpreis Menschenrechte von Amnesty International Deutschland e.V. – Feierliche Preisverleihung in Köln-Mühlheim am Samstag, den 11. Oktober 2025

Unter dem Motto „Menschenrechte brauchen Stimme“ fand am 11. Oktober 2025 im smartvillage in Köln-Mühlheim die 13. Verleihung des Marler Medienpreis Menschenrechte (m3) statt. Die von Amnesty International Deutschland e.V. ausgerichtete Veranstaltung ehrte herausragende journalistische und dokumentarische Arbeiten, die sich auf außergewöhnliche Weise mit dem Thema Menschenrechte auseinandersetzen.

Bewegende Momente und klare Appelle

Die Preisverleihung war geprägt von bewegenden Dankesreden, leidenschaftlichen Appellen und dem Versprechen, sich weiterhin für die Menschenrechte einzusetzen. Besonders berührend waren die Worte von Layla-Omir Mirza, Protagonistin des prämierten Beitrags „Bêmal – Heimatlos – 10 Jahre Völkermord an den Jesiden“. Ihre Rede löste eine spontane Standing Ovation aus und unterstrich die Dringlichkeit, Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und gemeinsam Menschenrechte zu leben und zu verteidigen.

Ein Abend der Solidarität und des Engagements

Die Veranstaltung zeigte einmal mehr, wie wichtig es ist, Menschenrechtsverletzungen sichtbar zu machen und Betroffenen eine Stimme zu geben. Die Laudator*innen betonten die Bewunderung für die Arbeiten der Medienschaffenden, Missstände unter teilweise sehr schwierigen Bedingungen aufzuzeigen und die Öffentlichkeit für die Einhaltung der Menschenrechte zu sensibilisieren.

Preisträger*innen des 13. Marler Medienpreis Menschenrechte:

Die Jurys, bestehend aus ehrenamtlichen Mitgliedern von Amnesty International, zeichneten folgende Beiträge aus:

Preis der Amnesty-Jugend
„Wenn Kinder arbeiten“ (ZDF)
Sherif Rizkallah, Gordian Baur

Audio kurz
„Gefängnisse in den USA: Unschuldig hinter Gittern“ (Deutschlandfunk)
Arndt Peltner, Ann-Kathrin Jeske

Audio lang
„Khaled el-Masri, die CIA und der deutsche Rechtsstaat“ (WDR)
Stefan Eberlein, Leslie Rosin, Nicolaus Steiner

Video kurz
„Die Märtyrer-Kinder – Im Herzen des Nahostkonflikts“ (WDR)
Lara Straatmann, Shafagh Laghai, Georg Restle, Achim Pollmeier

Video lang
„Bêmal – Heimatlos – 10 Jahre Völkermord an den Jesiden“ (German Dreams, SWR, RB)
Düzen Tekkal, David Körzdörfer, Thomas von Bötticher, Ester Saoub

Sonderpreis
„Am Abgrund“ Dokumentationsreihe und Spielfilm (ARD)
Daniel Harrich, Danuta Harrich-Zandberg, Thomas Reutter, Dr. Manfred Hattendorf, Luna Jordan, Hans-Jochen Wagner (gemeinschaftlich an BR, SR, SWR, WDR)

Auszüge aus den Laudationes der Jurys

Jugend-Jury („Wenn Kinder arbeiten“)
„Kinderarmut ist ein Menschenrechtsthema. Weltweit müssen rund 160 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten – oft unter gefährlichen Bedingungen. Sherif Rizkallah begleitet in Bolivien den 14-jährigen Kevin, der morgens um 6 Uhr aufsteht, zur Schule geht und nachmittags in der Mine arbeitet, damit seine Familie überleben kann. Der Beitrag zeigt: Diese Kinder sind keine Opfer, sondern Akteur*innen ihres eigenen Lebens. Sie kämpfen für ihre Rechte und verdienen es, gehört zu werden – denn sie sind Expert*innen für ihr eigenes Leben.“

Audio Kurz („Gefängnisse in den USA: Unschuldig hinter Gittern“)
„Der im November 2023 gesendete Podcast hat die Jury durch seine umfassende, neutrale und zugleich eindringliche Betrachtung aller Aspekte einer Verurteilung in den USA beeindruckt. Er geht auf die erschreckend hohe Rate an Fehlurteilen ein und lässt Betroffene ausführlich zu Wort kommen. Es wird deutlich, warum in den USA so viele Unschuldige – oft ohne belastbare Beweise – über Jahrzehnte, bis hin zur Todesstrafe, unschuldig inhaftiert sind. Besonders erschütternd ist, wie ausgeliefert die Betroffenen sind, wenn selbst bei massiven Zweifeln an einem Urteil entlastende Beweise unterschlagen werden. Über die USA hinaus sensibilisiert der Beitrag für den hohen Wert von Rechtsstaatlichkeit – ein Wert, der heute, fast zwei Jahre nach dem Beitrag, noch viel mehr unter Druck steht. Er zeigt, wohin es führt, wenn ‚hartes Durchgreifen‘ und der Wunsch nach schnellen Ergebnissen wichtiger werden als Sorgfalt und Rechtsstaatlichkeit.“

Audio Lang („Khaled el-Masri, die CIA und der deutsche Rechtsstaat“)
„Stellen Sie sich vor, Sie wachen eines Tages auf – und werden von einer mächtigen ausländischen Organisation entführt. Was nach Hollywood klingt, ist Khaled el-Masri, einem deutschen Staatsbürger, wirklich passiert: 2004 von der CIA verschleppt, monatelang in einem Geheimgefängnis misshandelt. Dieser Podcast zeigt eindringlich, wie staatliches Handeln – aus Bündnistreue oder Geheimhaltung – Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit unterwandern kann. El-Masris Leben wurde durch politische Entscheidungen zerstört. Und er ist kein Einzelfall: Murat Kurnaz erlebte Ähnliches. Die Frage drängt sich auf: Wäre der Aufschrei größer, wenn sie Müller oder Meyer hießen? Menschenrechte müssen für alle gelten. Mit herausragender Recherche und gesellschaftlicher Relevanz ist dieser Podcast ein Appell, der unsere höchste Anerkennung verdient.“

Video Kurz („Die Märtyrer-Kinder – Im Herzen des Nahostkonflikts“)
„Der Film ‚Die Märtyrer-Kinder: Im Herzen des Nahostkonflikts‘ zeigt schonungslos, was es bedeutet, als Kind inmitten des grausamen Nahost-Konflikts aufzuwachsen. Er erzählt von einer Familie, die um ihren 14-jährigen Sohn trauert, der bei einer Razzia erschossen wurde, von Jungen, die sich früh radikalisieren – und von Ahmed Tobasi, der mit seinem Theater Kindern einen sicheren Raum zum Träumen gibt. Der Film erinnert uns daran: In all den Diskussionen über Gut und Böse wird eine Gruppe übersehen – die Kinder. Sie sind unschuldig in eine Spirale aus Gewalt geboren, ihre Menschenrechte werden täglich verletzt. Ein Film, der unter die Haut geht und lange nachhallt.“

Video Lang („Bêmal – Heimatlos – 10 Jahre Völkermord an den Jesiden“)
„Vor zehn Jahren verübte der IS einen Völkermord an den Jesiden: Tausende ermordet, Frauen versklavt, Jungen verschleppt. Der Film ‚Bêmal – Heimatlos‘ fragt: Was wird aus denen, die das überlebt haben? Vier Geschwisterpaare erzählen, wie sie als Kinder flohen, in Deutschland ankamen – und wie unterschiedlich der Staat mit ihnen umgeht: Die einen dürfen bleiben, die anderen werden geduldet oder sogar in die Genozidregion abgeschoben. Besonders eindringlich zeigt der Film das Schicksal der Jungen, die vom IS verschleppt wurden und nur schwer zurück ins Leben finden. Doch die jungen Jesid*innen sind keine Opfer – sie sind Überlebende, stark und mit einer Stimme. Ein Film, der berührt und zeigt, wie real der Kampf um Menschenrechte ist, im Irak wie in Deutschland.“

Sonderpreis des m3 („Am Abgrund“)
„Mit dem Sonderpreis des 13. Marler Medienpreis Menschenrechte würdigen wir die Dokumentationsreihe Am Abgrund – Kampf um Rohstoffe und den Fernsehfilm Am Abgrund als eindrucksvolles Beispiel dafür, wie investigativer Journalismus und fiktionales Erzählen gemeinsam aufklären, wachrütteln und gesellschaftliche Debatten anstoßen. Dieses Werk macht Menschenrechte sichtbar – und fordert uns alle zum Hinsehen auf.“

NOMINIERUNGEN FÜR DEN 13. MARLER MEDIENPREIS MENSCHENRECHTE 2025

Amnesty International in Deutschland zeichnet in diesem Jahr zum 13. Mal Medienbeiträge mit dem Marler Medienpreis Menschenrechte aus. Wir freuen uns die nominierten Beiträge bekannt zu geben.

Video kurz

Die Märtyrer-Kinder; Im Herzen des Nahostkonflikts

Der Monitor-Beitrag „Die Märtyrer-Kinder – Im Herzen des Nahostkonflikts“ von Shafagh Laghai und ihrem Team dokumentiert anhand der Situation in der Stadt Jenin, Westjordanland, differenziert,wie die Spirale von Gewalt und Gegengewalt im Nahostkonflikt immer wieder Unschuldige trifft: Kinder. Sie werden in die täglichen Kämpfe hineingezogen, werden verletzt oder sogar getötet und anschließend zu Märtyrern erklärt. Doch der Film zeigt auch eine Initiative, die Kindern einen anderen Weg als den der Gewalt zeigt: Das Freedom-Theater des ehemaligen Kämpfers Ahmed Tobasi bietet Kindern einen sicheren Raum zum Schauspielern, zum Vergessen der Gewalt, zum Ausleben ihrer Wünsche und ihrer Träume.

Autor*innen: Lara Straatmann, Shafagh Laghai
Redaktion: Georg Restle, Achim Pollmeier
WDR

Flüchtlinge sterben lassen? Rekonstruktion einer Katastrophe

In dem Beitrag „Flüchtlinge sterben lassen? Rekonstruktion einer Katastrophe“ stellt ein Team von Monitor zusammen mit einer internationalen Recherchekooperation dar wie es zum Sinken eines überfüllten Flüchtlingsboots am 13. Juni 2023 vor der griechischen Küste kommen konnte. An dem Tag ertranken hunderte Menschen, die die EU erreichen wollten. Durch detaillierte Recherche und Interviews mit Überlebenden werden Fehler der zuständigen Behörden nachgewiesen und die Frage gestellt, ob das Unglück absichtlich herbeigeführt wurde.

Autor*innen: Falah Elias, Silke Diettrich, Bamdad Esmaili, Herbert Kordes
Redaktion: Georg Restle, Achim Pollmeier
WDR

Folter-Vorwürfe: Inside Israels Haftlager

Der Bericht „Folter-Vorwürfe: Inside Israels Haftlager“ des Monitor-Teams beleuchtet die Situation im ehemaligen israelischen Militärcamp „Sde Teiman“, das zu einem Haftlager für Palästinenser*innen umgebaut worden ist. Durch Interviews mit ehemaligen Häftlingen, Videos und Fotos sowie einer detaillierten Recherche werden Menschenrechtsverletzungen, insbesondere Folter in dem Haftlage beschrieben und nachgeschrieben. Zugleich wird deutlich, wie sich in Israel Stimmen für die Einhaltung der Menschenrechte erheben.

Autor*innen: Hanna Resch, Achim Pollmeier
Redaktion: Véronique Gantenberg, Georg Restle
WDR

Video lang

Bêmal – Heimatlos 10 Jahre Völkermord an den Jesiden

Im Mittelpunkt des Films „Bêmal – Heimatlos“ stehen junge Jesidinnen und Jesiden, die den vom IS verübten Völkermord überlebt haben. Sie erzählen von Gewalt, Mord, Versklavung und Kindesentführung, aber auch über die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft für sich und ihre Gemeinschaft.

Autor*innen: David Körzdörfer, Düzen Tekkal
Redaktion: Thomas von Bötticher, Esther Saoub
SWR, Radio Bremen, German Dreams

Die Wahrheit hinter dem Schokohasen

In eindrucksvollen Bildern enthüllt die Dokumentation „Die Wahrheit hinter dem Schokohasen“ die oft unsichtbaren Missstände entlang globaler Lieferketten der Kakaoindustrie. Kinderarbeit, ausbeuterische Arbeitsbedingungen und mangelnder Schutz grundlegender Menschenrechte werfen einen dunklen Schatten auf die süße Tradition. Der Film lädt zum Umdenken ein: Wie viel Verantwortung tragen Konsumierende und Unternehmen für faire Produktionsbedingungen? Durch Stimmen von Betroffenen und Experten wird klar – hinter jedem Schokohasen steckt eine Geschichte, die gesehen werden muss. Dieses Werk ist ein Appell für Gerechtigkeit, Transparenz und menschenwürdige Arbeitsverhältnisse.

Autor*in: Michael Höft
Redaktion: Nicole Ripperda, Beate Schlanstein, Heribert Roth
HTTV, WDR

Kolonialismus und der Völkermord in Ruanda

Rund eine Million Menschen wurden 1994 innerhalb 100 Tagen ermordet – nicht vom Staat, sondern vom Volk. Massakriert von eigenen, hasserfüllten Nachbarn, aufgestachelt von der Regierung. Wie kam es überhaupt zur Unterteilung der Bevölkerung in Hutu, Tutsi und Twa? Das Video erzählt anhand der Geschichte der Kolonialisierung, wie die 600 Jahre alte Einheit des Ruandischen Volkes zerstört wurde und wie die Tutsi systematisch bevorzugt wurden. Der Film zeigt, wie ehemalige Feinde heute in einem Versöhnungsdorf zusammenleben. Er illustriert, wie wichtig es ist, „dass wir wissen, wer wir waren – bevor jemand kam und uns etwas anderes erzählte.“ Das Publikum sieht, was aus Desinformation und Hetze entstehen kann. Und wie gefährlich es ist, eine Gesellschaft zu spalten.

Autor*innen: Matthias Frickel, Samuel Ishimwe
Redaktion: Thomas Hasel, Tim Klimes, Rolf Rische
DW

Audio kurz

Der Digger – Ein Schweizer Dorf will die Welt von Landminen befreien

Landminen sind eine der furchtbarsten Waffen, die während und vor allem nach Kriegshandlungen nicht nur Soldat*innen verstümmeln und töten, sondern vor allem jahrzehntelang Opfer in der Zivilbevölkerung fordern.
Der Beitrag erzählt, wie Schweizer Enthusiasten und Ingenieure seit Ende des Kosovo Krieges bis zum aktuellen Ukrainekrieg diese Hinterlassenschaften aufspüren und zerstören. Stand Mitte der 1990er Jahre sind mehr als 100 Mio. Minen in mehr als 70 Ländern vergraben, die jährlich 20-25.000 Menschen verstümmeln und töten – oft lange nach Ende von Kriegshandlungen. Dieses Leid bekämpfen die „Schweizer Bastler“ erfolgreich.
1997 verpflichten sich 121 Staaten zur Ächtung von Landminen.
Fünf osteuropäische Nato-Staaten – Finnland, Litauen, Lettland, Estland und Polen – haben 2025 ihre Absicht bekannt gegeben, aus der Ottawa-Konvention zum Verbot von Antipersonenminen auszutreten. Auch die Ukraine hat die Ottawa Konvention kürzlich verlassen.
Vor allem jetzt, wo sich wieder mehr Länder aus dieser Verpflichtung zurückziehen, ist dieser Beitrag hochaktuell.

Autor*in: Frédéric Willems
Redaktion: Simone Hoffmann
SWR

Gefängnisse in den USA: Wie Unschuldige wieder rauskommen

Der Podcast betrachtet umfassend, neutral, aber auch eindringlich alle Aspekte einer Verurteilung in den USA, die auf die sehr hohe Rate an Fehlurteilen eingeht und dabei Betroffene ausführlich zu Wort kommen lässt. Er zeigt Gründe auf, warum in den USA erschreckend viele Unschuldige, ohne jegliche belastbaren Beweise, über Jahrzehnte, bis hin zur Todesstrafe und dem Tod, unschuldig in den Gefängnissen sitzen.
Es wird ein (Rechts-)System aufgezeigt, welches durch das Verfahren tlw. Richter*innen, Sheriffs und Staatsanwält*innen zu wählen, den Erfolgsdruck auf sie, durch Straflosigkeit für die Verantwortlichen von Fehlurteilen und durch ausgeprägten Rassismus gesteuert ist. Gleichzeitig macht er aber auch Hoffnung. Es kommen Staatsanwält*innen und Jurist*innen zu Wort, die gemeinsam versuchen, Fehlurteile zu untersuchen, die Aufhebung zu erreichen und sich in einer Gruppe organisieren, um in der Zukunft Änderungen in diesem (Un-)Rechtssystem herbeizuführen.

Autor*in: Arndt Peltner
Redaktion: Ann-Kathrin Jeske
Deutschlandfunk

Audio lang

Davon haben wir keine Kenntnis – Khaled el-Masri, die CIA und der deutsche Rechtsstaat

Im WDR 5 Podcast „Davon haben wir keine Kenntnis – Khaled el-Masri, die CIA und der deutsche Rechtsstaat“ beleuchtet Stefan Eberlein die erschütternde Geschichte eines deutschen Staatsbürgers, der 2004 irrtümlich von der CIA entführt, in ein Geheimgefängnis verschleppt und monatelang misshandelt wurde. Der Podcast zeigt eindrücklich, wie politisches Handeln – aus Bündnistreue oder Geheimhaltung – Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit untergraben kann. Gerade mit Blick auf strukturellen Rassismus und aktuelle Abschiebungen ist er ein dringlicher Appell: dass Menschenrechte vor unserer eigenen Haustür beginnen und für alle Menschen gelten sollten.

Autor*in, Regie: Stefan Eberlein
Redaktion: Leslie Rosin, Nikolaus Steiner
WDR

El Salvador: Polizeiwillkür gegen Jugendbanden

Seit dem 27. März 2022 gilt in El Salvador der Ausnahmezustand. Der Beitrag dokumentiert eindrücklich Menschenrechtsverletzungen wie willkürliche Festnahmen von Jugendlichen und überfüllte Gefängnisse. Eine preiswürdige Mischung aus Originaltönen, die die Folgen für die Familien der Inhaftierten zeigen und den Stimmen aus der Bevölkerung, die Berichten über zehntausende unschuldige Opfer wenig Beachtung schenken.

Autor: Andreas Boueke
Redaktion: Anne Winter
Regie: Paul Sonderegger
RBB

Strafkolonie der Frauen: politische Gefangene in Belarus
In einer kurzweiligen Folge von Originaltonaufnahmen und Hintergrundinformationen erzählt der Podcast wie junge Frauen aus einer Gruppe oppositioneller Studentinnen willkürlich verhaftet und zur Gefangenschaft in Strafkolonien verurteilt werden. Durch Orts- und Personenwechsel wird Spannung erzeugt. Die Interviews und begleitenden Berichte sind trot Sachlichkeit berührend und lassen gleichzeitig ahnen, wie bedrohlich der Alltag Oppositioneller ist.

Autor*in: Inga Lizengevic
Redaktion: Wolfgang Schiller
Deutschlandfunk

Preis der Amnesty Jugend

Im Ernstfall

Ein Musikvideo, mitten im Krieg in der Ukraine gedreht: Aus dem Kinderspiel Verstecken wird ein Sinnbild für Angst, Bedrohung und verletzte Menschenrechte. Trotz größter Widerstände bei der Produktion entstand so ein eindringliches Video, das die Verschleppung von Kindern thematisiert. Es zeigt die Gräuel des Krieges, nicht nur in der Ukraine, sondern weltweit und macht sie auf einzigartige Weise emotional greifbar.

Autor*in: Alex Analog
Musikproduktion: Sergiy Grachov
Regie: Alex Makarov

Wenn Kinder arbeiten

Was heißt es, wenn Kinder arbeiten müssen, statt nach der Schule mit ihren Freund*innen zu spielen? Die Reportage begleitet Kevin und Wendy bei ihrer Arbeit und zeigt, wie sie sich selbst mit anderen organisieren. Mit klarer Sprache und starken Bildern macht der Beitrag ein globales Problem für junge Zuschauer*innen berührend und verständlich greifbar, und zeigt, dass auch die Jüngsten schon für Veränderung einstehen können.

Autor*in: Sherif Rizkallah
Redaktion: Gordian Baur
ZDF logo! Extra

Joel darf bleiben

Ein in Deutschland aufgewachsener Jugendlicher, der abgeschoben werden soll – weil er im falschen Land geboren ist. Seine Mitschüler*innen, die die Abschiebung aufhalten – weil sie über 100.000 Unterschriften sammeln. Das Reel/Der Beitrag der NewsWG zeigt anschaulich im mitnehmenden und catchy Kurzformat, wie stark eine engagierte Zivilgesellschaft sein kann und dass es sich lohnt zu kämpfen – auch schon im jungen Alter!

Autor: Max Osenstätter
Redaktion: Regina Schwab
BR Puls

Sonderpreis

Dokumetationsreihe „Am Abgrund – Kampf um Rohstoffe“ und der Fernsehfilm „Am Abgrund“

Die Dokumentationsreihe spricht das Spannungsfeld zwischen dem Energiehunger der Industrieländer und der Situtation der Menschenrechte sowie der Umwelt in den Rohstoffförderländern an. Rohstoffbeschaffung um jeden Preis? Der Spielfilm schafft einen emotionalen Zugang und erzählt die Geschichte einer beispiellosen Korruptionsaffäre.

Autor*in, Regie: Daniel Harrich
Produktion: Danuta Harrich-Zandberg
Darstellung: Luna Jordan
Darstellung: Hans-Jochen Wagner
Redaktion: Thomas Reutter, Dr. Manfred Hattendorf
SWR, WDR, BR, SR

„Öffentlichkeit, Öffentlichkeit, Öffentlichkeit – ist der größte moralische Machtfaktor in unserer Gesellschaft.“

Joseph Pulitzer

Ungarisch-Amerikanischer Journalist, Herausgeber und Zeitungsverleger

DIE IDEE

In dieser Zeit, überflutet von Informationen, wollen wir diejenigen hervorheben, die uns im Sinne der Menschenrechte wichtig sind.

Hierzu honorieren wir die Arbeit der Menschen, die Informationen sammeln, diese Ergebnisse zu Papier bringen, für den Hörfunk vorbereiten oder sie in Bilder und Filme umsetzen.

Das ist die Idee für den Marler Medienpreis Menschenrechte.

DER PREIS

Der MARLER MEDIENPREIS MENSCHENRECHTE wird seit 2001 als nicht dotierter Preis von AMNESTY INTERNATIONAL vergeben, zunächst für Fernsehbeiträge, 2012 erstmals für Radiosendungen und 2016 sowie 2018 auch für Printmedien. Vom diesjährigen Wettbewerb an wollen wir neben den genannten Bereichen auch die Präsentationsformen im Internet einbeziehen.

Erstmals schreibt AMNESTY INTERNATIONAL im Rahmen des m3 einen Preis der AMNESTY JUGEND aus.
Der m3 würdigt Beiträge, die in außergewöhnlicher Weise das Thema Menschenrechte behandeln, durch eine aufrüttelnde Nachricht, nachhaltige Dokumentation oder die gelungene Umsetzung des Themas in eine fiktive Handlung. Aber auch die überzeugende Darstellung oder Sprecherleistung, ein außergewöhnliches Interview oder ein bemerkenswerter Kommentar können dazu zählen.

„Menschenrechte sind nicht alles, aber ohne Menschenrechte ist alles Nichts.“

Gerd Ruge

Journalist, Mitbegründer von Amnesty International Deutschland und Ehrenpreisträger 2011

DIE JURYS

Die Jurys bilden sich aus Mitgliedern von AMNESTY INTERNATIONAL.

Ihre Erfahrung in der Arbeit für die Menschenrechte ist die Basis ihrer Entscheidungen

LEITLINIEN

Leitlinien bei der Beurteilung sind die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und die Grundsätze von AMNESTY INTERNATIONAL.

© obs/Medienfachverlag Oberauer GmbH/Annika Fußwinkel

AMNESTY INTERNATIONAL
Marler Medienpreis Menschenrechte
Postfach 100227
45802 Gelsenkirchen

marler-medienpreis at amnesty.de